Ein Ausflug nach Venedig mit der OEATT von Toni Tscherny
Im Herbst 2016 plante ich einen Flug nach Venedig Lido LIPV. Dazu musste ich einen Co-Piloten mit guten Englisch Kenntnissen suchen und fand ihn mit Ernst Donaubaum in LOAD .
Ein erster Versuch scheiterte wegen einer Kaltfront über dem Alpenhauptkamm, die uns zur Umkehr zwang, doch am nächsten Donnerstag war es dann soweit, die Prognosen waren günstiger.
Treffpunkt 11 Uhr Krems, Webcam ansehen, weil sich in Mariazell noch Wolken und Nebel breit machten, Start um eine Stunde verschieben. Gemütlich tanken, Flieger putzen, Flugplan aufgeben und Take off um 12:15 Uhr.
Erste „lustige Sache“ am Funk: Wien Info 124,4 verwies uns auf 118,52, da wir noch im Bereich von Wien waren. Wien Info 118,52 hatte keine Zeit für uns. Beim dritten Versuch wenigsten ein Standby. Da wir nicht zu Fuß unterwegs sind, waren wir auf der Sichtflugstrecke bereits fast in Mariazell und hatten noch keinen Flugplan geöffnet. Wieder 124,4 gerufen und wollte uns wieder zurückverweisen. Es reichte mir jetzt und es folgte eine genaue Erklärung meinerseits und nun wurde der Flugplan doch geöffnet. Nach Mariazell wurden die Wolken weniger und wir nahmen direkten Kurs auf Arnoldstein, Richtung Kanaltal. Ernst kontaktierte Zeltweg Radar, der uns einen Meldepunkt am Ende seiner Kontrollzone gab. Wien Info gab uns vor dem Kanaltal weiter an Padua Info mit 126,42 MHz.
Das Kanaltal haben wir in Sicherheitshöhe von 5.500 ft durchflogen. Sehr imposante Bergkulisse die aber rasch vorbei war weil so viel zu sehen ist.
Zweite „lustige Sache“ am Funk: Über Gemona hat Ernst dann Padua Info kontaktiert in gepflegtem Englisch: OEATT, Gemona , 4.500 ft to Venezia. Request to proceed along River Tagliamento to Lignano in 4.500 ft.
Antwort: zwei Minuten lang, irgendetwas, das völlig unverständlich war. Ich fragte Ernst: „Hast was verstanden ?“ Nein, nichts! Net so lustig, vor uns alles zu mit Kontrollzonen und wir brauchten eine Freigabe. Da kam die Routine von Ernst ins Spiel. „Ich erzähl es den Herrn einfach ganz ganz langsam noch mal“.
Nach längerer Pause von Padua Info die Antwort: „Approved“. „Geht do, Super“. Einmal Frequenzwechsel zu Ronchi, problemlos, wieder zurück zu Padua Info und kurz vor Lignano hat Ernst ein Request auf Höhe 2.500 ft versucht, da über der Adria tiefer zu fliegen ist.
Der Küste entlang, Lido 118,52 gerufen, langer Endanflug. Da ich mir mittels Google Maps die Gegend vorher gut angesehen habe, konnte die Landebahn nur auf der großen Wiese vor uns sein. Die Pistenbegrenzungen waren erst sehr spät vor dem Aufsetzen sichtbar. Ich schaffte eine sanfte Landung auf einer wirklich guten, ebenen Piste. Wir rollten gleich zur Tankstelle und füllten Avgas um 2,70 Euro pro Liter ein, die RV12 stellten wir für die Nacht ab.
Der Mann am Flughafen half uns freundlicherweise bei der Hotel Suche. Zwei Quartiere hatten nichts mehr frei doch dann wurde er fündig. So fuhren wir mit dem Bus zur Anlegestelle des Vaporetto, dann zum Hotel Panoramablick, sehr zu empfehlen. Vom Zimmer und vom Frühstückstisch aus hatten wir einen Blick über die Lagune bis zum Campanile di San Marco, wirklich schön. Der Preis mit 170,- Euro pro Doppelzimmer war auch nicht von schlechten Eltern und belastete unsere Reisekasse empfindlich. Wir genossen dafür ein schönes Abendprogramm von der Rialto Brücke zu Fuß zum Bahnhof, natürlich mit vielen kleinen Zwischenstationen um den Durst zu löschen.
Am Freitagmorgen war leider wieder Nebel um Zeltweg und Mariazell angesagt. So mussten wir den Start von 11 Uhr auf 12 Uhr und dann auf 13 Uhr verschieben. Dafür hatten wir dann aber schönstes Wetter die ganze Strecke. Wir flogen wieder durch das Kanaltal und danach Direktflug über die Alpen auf Krems LOAG zu. Nach der Landung nicht vergessen den Flugplan telefonisch zu schließen, sonst gibt es unangenehme Anrufe von der ACG!
Daten der Reise:
Flugzeit Hinflug: 2:20 Stunden
Rückflug 2:25 Stunden
Verbrauch: 17lt / Stunde
Landegebühr: 38 Euro mit Stellplatz für eine Nacht.